Unterrichtsreihe Jg 05: Ich und die Gruppe

Die Schüler der Religionskurse haben ein Deckblatt für ihren Religionsordner angefertigt und das Bild so gedeutet:

Die verschiedenen Puzzelteile bedeuten, dass jeder von uns seine eigene Persönlichkeit hat.

Das Puzzelteil Gott ist weiß, weil weiß alle Farben in sich hat und so deutlich wird, dass Gott mit uns allen (mit allen Puzzelteilen) verbunden ist.

Gott steht in der Mitte, denn Gott ist das Haupt für alle Menschen. Christen, Muslime, Juden versammlen sich um den einen selben Gott.

Das Bild sieht aus wie eine Burg, das kann heißen: Gott ist ein Schutz für die Menschen, er unterstützt die Menschen.

Das Bild hat kein Ende. Die Religionsgruppe ist offen für neue Mitglieder. Jeder der will kann zur Gruppe und zu Gott dazustoßen.

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Drei Beispiele für Nächstenliebe: Vorurteilslose Nacherzählungen des barmherzigen Samariters

Jesus erzählte: Ein Mann war auf einer Reise von Kalifornien nach Texas. Als er an einer Raststätte einkehrte, wurden ihm sein Geldbeutel und sein Wagen gestohlen. Die Räuber fuhren einfach mit dem geklauten Wagen weg und ließen den Mann an der Raststätte stehen. Aufgeregt lief der Mann hinter seinem gestohlenen Auto hinterher, fiel dabei hin und schlug sich den Kopf an einem Stein auf. Nun lag er bewusstlos und blutend am Straßenrand des Highways. Zufällig kam eine Familie vorbeigefahren, Eltern und Kinder sahen den Mann aus ihrem Auto heraus am Straßenrand liegen und fuhren einfach weiter. Auch ein Politiker fuhr dort entlang, sah ihn und ließ in liegen. Dann kam ein mexikanischer LKW-Fahrer vorbeigefahren und hatte Mitleid. Er blieb stehen und verarztete den Mann mit seinem Erste-Hilfe-Kasten. Er half ihm in seinen LKW und fuhr ihn ins Krankenhaus. Da der Mann kein Geld hatte und nicht krankenversichert war, bezahlte der Mexikaner die ersten Behandlungen und ließ seine Handynummer da, falls das hinterlegte Geld nicht reichen sollte für weitere Behandlungen. Jesus fragte den Politiker: Wer war für den Ausgeraubten der Nächste? Der Politiker antwortete: Der Nächste für den Ausgeraubten war der Mexikaner. Da erwiderte Jesus: Dann weißt du ja, was du zu tun hast.

Jesus erzählte: Ein Mexikaner wollte von Jalisco nach Arizona, in die USA, einreisen und wurde von Republikanern, die die Grenzen und Wege sperrten und niemanden in die USA ließen, überfallen und angeschossen. Zufällig kam ein Iraker denselben Weg hinab und ging an dem blutenden Mexikaner vorbei. Der Iraker sah den Mexikaner und ging tatsächlich weiter. Auch ein Syrer kam zu der Stelle, er sah den Mexikaner und ging ebenfalls weiter. Dann kam ein Republikaner, der auf der Reise war, an die Stelle des Überfalls. Als er den Mexikaner sah hatte er Mitleid mit ihm und ging zu ihm. Der Republikaner versorgte die blutenden Wunden des Mexikaners und brachte ihn in ein Krankenhaus. Dort kam er für alle Kosten der Krankenversorgung auf. Jesus fragt uns: Wer hat sich für den Mexikaner als der Nächste erwiesen? Und wir müssen antworten: Der Republikaner. Damit sagt Jesus: Dann weißt du ja, was du zu tun hast.

Jesus erzählte: Im Jahre 2016 wurde ein deutscher Mann auf dem Weg von ALDI nach Hause zusammengeschlagen und ausgeraubt. Die Deutschen, die an diese Stelle vorbeikamen und den Mann sahen, ließen ihn liegen und gingen weiter. Dann kam ein muslimischer Syrer. Er hatte im Bürgerkrieg schon viele Verletzte als Ersthelfer versorgt. Der Muslim erkannte sofort, dass schnelle Hilfe notwendig war, um den Mann vor dem Sterben zu retten. Er half dem Deutschen die Wunden zu verbinden und brachte ihn trotz seines wenigen Geldes mit einem Taxi ins Krankenhaus. Jesus fragt uns Deutsche: Wer von denen, die den Mann dort halbtot liegend gesehen haben, hat sich als der Nächste für den Verletzten bewiesen? Wir müssen antworten: Der muslimische Syrer. Damit erwidert uns Jesus: Handle genauso wie der muslimische Syrer.

Religionskurs des Jg 10, 2016/2017

Ein Ausflug der anderen Art (Dez. 2018)

Der katholische Religionskurs des 9. Jahrgangs besuchte im Rahmen der Unterrichtsreihe „Leben im Angesicht des Todes“ das Krematorium und den Waldfriedhof in Duisburg. Nachdem wir von Herrn Keulen, einem Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Duisburg, begrüßt worden sind, führte er uns in die „alte“ Trauerhalle. Die ehemalige Trauerhalle von 1925 hat mit der heutigen Trauerhalle äußerlich jedoch nicht mehr viel gemeinsam. Die damals vorhandenen Oberlichter wurden durch ein großes Mosaikfenster auf der linken Seite erweitert, welches je nach Sonneneinstrahlung ein farbiges Lichtermeer auf den Särgen bzw. Urnen hinterlässt, die dort während einer Trauerfeier aufgestellt werden. Ebenso wurden die schwarzen Wände mittlerweile weiß gestrichen und der dunkle Boden wurde durch einen hellen Boden ersetzt. Unweigerlich wurde die Gruppe schon hier wegen der herrschenden Atmosphäre ruhiger. Hier erfuhren wir übrigens auch, warum ein Friedhof „Friedhof“ heißt. Es kommt nicht daher, dass die Verstorbenen dort ihren letzten Frieden finden oder weil es ein besonders friedvoller Ort ist, sondern weil ein Friedhof laut Gesetzt eingefriedet sein muss. Das heißt, er muss durch eine Mauer, einen Zaun oder auch eine Hecke von der Umgebung abgetrennt sein.

Danach zeigte man uns den Kühlraum, in dem die Verstorbenen bis zu ihrer Beerdigung untergebracht werden. Wir standen inmitten von circa 30 Särgen und  konnten uns die unterschiedlichen Arten der Särge anschauen.

Der Waldfriedhof besitzt zudem eine große Anzahl von Trauerräumen, in denen die Angehörigen in einem kleinen Kreis Abschied nehmen können. In dem Zeitraum von 4 Uhr morgens bis 22 Uhr ist dies zu jeder Zeit möglich. Bei Bedarf nach Anmeldung auch nachts. Die Verstorbenen werden zuvor aus der Kühlhalle in den leicht temperierten Trauerraum gebracht und können dort circa 5 Stunden am Stück verbringen, bevor sie wieder zurück in den Kühlraum müssen.

Schließlich führte man uns in die Technik des Krematoriums. In Duisburg können jährlich circa 7500 Verbrennungen durchgeführt werden. Wir sahen eine kleine Vorhalle, in der die Särge mit den Verstorbenen in den Brennofen gefahren werden können. Im Krematorium Duisburg können zwei Verstorbene in zwei separaten Brennkammern gleichzeitig verbrannt werden. Anders als die meisten sich das vorstellen, verbrennt der Leichnam nicht im offenen Feuer, sondern wird einer Hitze von 900-1200 Grad ausgesetzt. Dies geschieht in 3 Phasen. Während der Sarg mit dem Verstorbenen in die obere Ebene eingeschoben wird, greift die Hitze das Holz des Sarges an und geht langsam auf den Leichnam über. Nach circa 30 Minuten dreht sich die im Boden befindliche Platte und die Überreste des Leichnams und die Asche des Sarges fallen in die darunter liegende, aber heißere Ebene, bevor sie auch hier nach einigen Minuten über die drehbare Bodenplatte wieder in die dritte und letzte Ebene gelangen und in einen Metallkasten fallen, der dann heraus genommen werden kann. Danach werden die Überreste der Verstorbenen in die Urnen gefüllt.

Im Anschluss machten wir noch einmal Halt in der neuen Trauerhalle, die im Jahr 2005 gebaut wurde. Im Gegensatz zu der anderen Trauerhalle besitzt sie eine Fensterfront, die die gesamte Wand einnimmt. Trauernde können so während der Trauerfeier ihren Blick in die Natur schweifen lassen.

Dies war ein guter Ort, um seine Gedanken nochmals zu ordnen und offene Fragen loszuwerden.

Danach begaben wir uns auf dem Rückweg zu Schule und wir waren uns alle einig, dass dieser Ausflug sehr informativ war und uns sehr viele neue Eindrücke gebracht hat.

 Meinungen der Schülerinnen und Schüler:

 „Mich hat besonders beeindruckt, dass uns Dinge gezeigt wurden, mit denen sich die meisten Schüler noch nicht auseinandergesetzt haben. Ich finde so einen Ausflug empfehlenswert.“

Angelo, 9a

 „Mir hat es besonders gut gefallen, dass dort auch auf die Wünsche der Angehörigen eingegangen wird. Es war aber auch ein sehr komisches Gefühl zu wissen, dass wir von Verstorbenen umgeben waren.“

Roksana, 9d

 „Ich fand es interessant zu sehen, wie sich die Trauerhalle verändert hat. Früher war sie schwarz und dunkel, heute sind die Wände weiß gestrichen und es gibt ein farbiges Fenster.“

Virginia, 9d

 „Der Besuch beim Krematorium hat mir sehr gut gefallen, weil ich sehr viel Neues gelernt habe.“

Kiara, 9a

Exkursion des Jahrgangs 9 zum Friedhof: Thema Tod

Exkursion des Jahrgangs 9 zum Bestatter: Thema Tod

Exkursion des Jahrgang 6: Kirchengebäude

Das Gleichnis vom verlorenen Direktor

In der letzten Stunde vor den Sommerferien hatte der Jg 7 die Aufgabe, selbst ein Gleichnis zu schreiben, das dem Gleichnis vom verlorenen Sohn entspricht. Drei Schülerversuche wurden ausgewählt und hier veröffentlicht.

 

Ich glaube ich bin gerade dreizehn Jahre geworden. Drei Tage bevor wir normaler Weise die Zeugnisse bekommen hätten, bat mich meine Lehrerin aus der Klasse heraus. Sie hatte mein Zeugnis in der Hand und ich wusste in diesem Moment, dass ich jetzt ein riesiges Problem hatte. Sie gab mir das Zeugnis und ich sah, ich hatte nur fünfen und sechsen. Ich dachte: „So jetzt ist es schriftlich, jetzt habe ich es schwarz auf weiß, ich bin sitzen geblieben.“ Sofort überlegte ich, wie ich das meinen Eltern verheimlichen könnte und mir kam der Gedanke: „Ich fälsche einfach die Unterschrift.“ Einen Tag später war ich dann voll nervös, weil ich das Zeugnis so abgeben musste und weil ich doch irgendwie merkte, dass ich nicht ehrlich gegenüber meinen Eltern gewesen war. Meine Lehrerin merkte sofort, was mit dem Zeugnis los war und schickte mich zum Direktor. Der Direktor ging mit mir in ein separates Zimmer und schrie mich an: „Du Satansbraten, ich rufe sofort deine Eltern an, dann kannst du dir bestimmt ein Donnerwetter anhören, wie kann man sich denn bloß so unmöglich benehmen, hast du denn überhaupt keine Erziehung?“ Tatsächlich rief er dann auch meine Eltern an und als sie gekommen waren, wollte der Direktor gerade sagen, dass ich jetzt doch ein Donnerwetter kriegen muss, aber mein Vater hörte gar nicht auf ihn. Er nahm mich in den Arm, drückte mich fest und wir fingen beide an zu heulen.

Ein Mann hatte einen Sohn, der besonders schlecht in der Schule war. Am Ende der siebten Klasse war es dann so weit: Noch nicht einmal eine vier in Religion, der Sohn war sitzen geblieben. Da überlegte der Sohn: „Ich zeige das Zeugnis gar nicht erst meinen Eltern, dann bekomme ich auch keinen Ärger.“ Deswegen fälschte er die Unterschrift unter dem Zeugnis. Doch am nächsten Tag bereute der Sohn auch schon, dass er die Unterschrift gefälscht hatte. Man sah dem Sohn die Reue schon von außen an, er ging ganz gebückt. Und prompt fiel die Fälschung auch auf. Der Junge musste zum Direktor und das war gar nicht angenehm. Der Direktor hatte große Wut auf den Schüler und brüllte ihn an, weil er die Unterschrift gefälscht hatte. Danach rief der Direktor den Vater an, er musste sofort zur Schule kommen. Der Direktor zeigte dem Vater das gefälschte Zeugnis und machte dem Vater Vorwürfe, er hätte seinen Sohn nicht richtig erzogen. Als der Direktor seine Wutrede beendet hatte nahm der Vater den Sohn in den Arm. Er sagte ihm, dass es falsch ist, Unterschriften zu fälschen, aber dass er ihn trotzdem lieb habe. Der Direktor aber fand es ziemlich unfair, dass der Sohn keinen Ärger von seinem Vater bekommen hatte.

Ein Mann hatte einen Sohn, der besonders schlecht in der Schule war. Am Ende der siebten Klasse war es dann so weit: Noch nicht einmal eine vier in Religion, der Sohn war sitzen geblieben. Da überlegte der Sohn: „Wenn ich die Unterschrift fälsche und meinen Eltern nichts sage, kriege ich keinen Ärger.“ Deswegen fälschte er die Unterschrift unter dem Zeugnis. Doch am nächsten Tag bereute der Sohn seinen Fehler und sagte zu sich selbst: „Weshalb habe ich das geatn, jetzt ist es ja noch schlimmer als vorher. Und prompt fiel die Fälschung auch auf. Der Junge musste zum Direktor und das war gar nicht angenehm. Der Direktor schrie vor Wut: „Du Miststück, du wirst von der Schule fliegen und dann wirst du im Arbeitsleben untergehen, du asoziales Kind.“ Danach rief der Direktor den Vater an, er musste sofort zur Schule kommen. Der Direktor zeigte dem Vater das gefälschte Zeugnis und machte dem Vater Vorwürfe, er hätte seinen Sohn nicht richtig erzogen. Als der Direktor seine Wutrede beendet hatte, nahm der Vater den Sohn in den Arm und sagte: „Wieso hast du das getan?“ Der Direktor schrie: Was, ihr Sohn bekommt keinen Ärger?“ Der Vater sagte: „Komm wir gehen, ich werde noch unterschrieben, dann ist die Sache erledigt.“ Der Vater unterschrieb und ging mit seinem Sohn nach Hause.